Dividendenstrategie - Die Alternative zum Zins?


Was ist eine Dividende?

Zuerst sollte man begreifen was eine Dividende ist. Eine Dividende ist ein Teil des Gewinns einer Aktiengesellschaft. Dieser Gewinnanteil wird an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft beschließt, wie viel Gewinn ausgeschüttet wird. Die Aktionäre erhalten dann pro Aktie eine Dividende. Beschließt die Hauptversammlung also eine Dividende von 2€, erhält ein Aktionär mit 100 Aktien eine Dividende von 200€.


Wieso ist eine Dividenden Strategie aktuell so interessant?

Dazu muss man wissen, dass es aktuell keine Zinsen gibt. Hat man früher kontinuierlich einen Mittelzufluss durch Zinsen generieren können, so ist dies heutzutage nicht mehr möglich, da der Nullzins herrscht. Dadurch wird nach Alternativen gesucht, wie in unserem Beispiel die Dividende.


Wer zahlt Dividende?

Für eine Dividenden Strategie bieten sich die Klassiker des Kapitalmarktes an. Hierzu zählen die Branchen Chemie, Öl, Versorger, Banken und Versicherungen. Diese Branchen zahlen gut und gerne Dividende und fahren verlässlich Gewinne ein, die sie ausschütten können. Es gibt sogar amerikanische Unternehmen, welche vier Mal im Jahr Dividende bezahlen. Technologie - Werte wie beispielsweise Apple, Microsoft oder Amazon sind eher dafür bekannt ihre Gewinne wieder im eigenen Unternehmen zu reinvestieren, anstatt eine hohe Dividende zu zahlen. Die Allianz hat beispielsweise 2020 9,60€ an Dividende gezahlt, wohingegen Microsoft nur 1,68€ pro Aktie gezahlt hat.


Welche Risiken sind gegeben?

Wenn man sich für eine Dividenden Strategie entscheidet muss einem klar sein, dass man nun Teilnehmer am Kapitalmarkt ist und somit auch das Risiko des einzelnen Unternehmens trägt. Das heißt man muss Kursschwankungen aushalten und ertragen können. Als nächstes muss man sich bewusst machen, dass der Erfolg des Kapitalmarktes auch vom Zins abhängig ist. Steigt der Zins in Zukunft wieder an, so wird dies Kapital anlocken, welches zuvor in Einzelwerten investiert war. Hier greift das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Die sinkende Nachfrage, bedingt durch den steigenden Zins, führt zu sinkenden Bewertungen einzelner Unternehmen am Kapitalmarkt. Ein zusätzliches Risiko, welches in den nächsten Jahren zusätzlich an Bedeutung gewinnen wird, ist die ESG Thematik. ESG steht für Environmental Social Governance und setzt Kriterien fest, wonach Unternehmen sich ihrer klimatechnischen und sozialen Verantwortung bewusst werden müssen. Wie bereits erwähnt zahlt man in Chemie, Öl und Versorger Branchen gute Dividende. All diese Unternehmen gelten nicht unbedingt als ESG Musterschüler. Die Rechnung ist einfach: Spielen die Unternehmen nicht nach den Regeln, verlieren sie Investoren und somit Kapital.


Was kann man zusammenfassend sagen?

Die Dividendenstrategie ist insgesamt eine gute Sache. Es ist immer von Vorteil am Kapital einer klaren Strategie zu folgen, dies hilft uns in schwierigen Situationen mit ruhigem Gewissen zu handeln, da meistens mit einer Strategie auch ein klares Ziel verfolgt wird. Jedes unbedachte Handeln gefährdet letztlich auch das Erreichen unseres Ziels. Klar ist aber auch, dass es am Kapitalmarkt nicht die eine erfolgreiche Strategie gibt. Die Dividendenstrategie kann einem Depot beigemischt werden, um teilweise den ausgefallenen Zins zu ersetzen. Aber auch hier gilt der Leitsatz: Breit gestreut, niemals bereut. Die Dividendenstrategie sollte lediglich beigemischt werden und als Baustein einer klugen Gesamtstrategie gesehen werden, welche sich noch aus weiteren Bausteinen zusammensetzt.


Mehr zum Thema Dividenden:


Dividendenstrategie -

Die Alternative zum Zins?